Wir haben mehrere Berichte zum Krottenkopf (2086m) in den Bayerischen Voralpen:

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Wir haben mehrere Berichte zur Zugspitze (2962m) im Wetterstein:

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Der Gipfel des Daniel im Ammergebirge.

Das Dach der Ammergauer Alpen

Auf Upsspitze und Daniel


19. Juni 2013 • Autor: red.


Übersicht

Dieser Bericht beschreibt die Besteigung des Daniel und der Upsspitze in den Ammergauer Alpen. Unsere Wanderung beginnt im beschaulichen Örtchen Lermoos. Von dort führt uns der Weg zunächst über die Tuftlalm und den Grünen Ups hinauf zur Upsspitze. Anschließend folgen wir dem Grat zum Gipfel des Daniel. Aufgrund eines anrückenden Gewitters verweilen wir dort aber nicht lange, sondern treten schnell den Abstieg durch das Kar zur Tuftlalm an.

Schwierigkeit: T3GPS-Route: DownloadWanderkarte: Kompass 5

Die German Seven Summits

Der Sommer 2013 ist geprägt von einer großen Unternehmung, die wir bereits letztes Jahr begonnen haben, nämlich unsere German Seven Summits-Tour. Dabei geht es um die Besteigung des jeweils höchsten Gipfel der sieben Alpenregionen, die zumindest teilweise zu Deutschland gehören. Im vorherigen Jahr haben wir bereits mit der Zugspitze (2962m), dem Krottenkopf (2086m) und dem Sonntagshorn (1961m) die höchsten Gipfel des Wettersteingebirges, der Bayerischen Voralpen und der Chiemgauer Alpen erklommen. Jetzt soll mit dem Daniel (2340m) auch der höchste Gipfel der Ammergauer Alpen fallen.

Startschuss in Lermoos

Unsere Tour beginnt jenseits der deutsch-österreichischen Grenze im beschaulichen Lermoos (1004m). In der Nähe der Bahnhaltestation stellen wir bei sonnigem Wetter unser Auto ab und genießen – während wir unsere Rucksäcke herrichten – schon einmal den tollen Ausblick. Vor allem die gigantische Westwand des Zugspitzmassives sowie die markante Sonnenspitze (2417m) haben es uns angetan. Wir decken uns noch schnell mit Sonnencreme ein und folgen schließlich den Wegweisern in Richtung Tuftlalm (1496m).

Die Sonnenspitze bei Lermoos.

Es ist ein traumhafter Tag, als wir in Lermoos aufbrechen.

Wiesenromantik bei der Tuftlalm

Unser Aufstieg führt uns zunächst kurz an den Bahngleisen vorbei, ehe wir in nördlicher Richtung auf eine Forststraße einbiegen. Dort halten wir uns allerdings nicht allzu lange, sondern wenden uns einem Trampelpfad zu. Wir erhoffen uns, dadurch den Aufstieg etwas beschleunigen zu können. Der Weg lässt sich gut begehen und führt durch dichten Wald. Immer wieder kreuzen wir dabei die Forststraße. Nach nicht einmal einer Stunde lichtet sich der Wald und wir erreichen die Tuftlalm (1496m). Diese ist umrahmt von Blumen übersäten Wiesen, auf denen einige Kühe grasen. Des Weiteren bietet sich oben bereits ein toller Ausblick auf die Bergwelt im Süden.

Der Grüne Ups

Doch wir halten uns nicht allzu lange auf und setzen unseren Aufstieg fort. Zunächst folgen wir der Forststraße in westlicher Richtung und biegen nach einigen Minuten rechts auf einen Trampelpfad in den Wald. Dort geht es nun steil durch den Forst bergauf. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir schließlich unser erstes Etappenziel: den Grünen Ups (1852m). Obwohl dort ein Gipfelkreuz auf uns wartet, wäre die Bezeichnung Bergflanke wohl passender als Gipfel. Immerhin haben wir nur nach Süden einen ungehinderten Blick. Der Norden ist hingegen von einer ansteigenden Felswand geprägt. Egal. Wir machen ein »Gipfelfoto« und setzen uns wieder in Bewegung. Immerhin ziehen langsam finstere Wolken auf, und in ein Gewitter wollen wir nicht geraten.

Der Ausblick vom Grünen Ups.

Vom Grünen Ups haben wir einen tollen Blick gen Süden.

Der Aufstieg zur Upsspitze

Jenseits des Grünen Ups (1852m) wird die Vegetation immer kahler. Die Bäume wandeln sich in Latschen, und auch diese verschwinden recht bald aus unserem Blickfeld. Fortan geht es über Wiesen und Schuttfelder stetig nach oben. Auch die ersten Schneefelder kreuzen unseren Weg. Diese passieren wir aber problemlos. Nach einer Stunde erreichen wir schließlich die steinigen letzten Meter.

Ups... wir sind ja schon da!

Upsspitze
LandÖsterreich
GebirgeAmmergauer Alpen
KammSüdlicher Hauptkamm
Höhe2332 m
Koordinaten47°25′52″N, 10°52′29″E

Und dann ist es auch schon geschafft. Wir stehen auf dem kahlen, leicht ausgesetzten Gipfel der Upsspitze (2332m). Ein Gipfelkreuz sucht man hier oben zwar vergebens, doch zumindest ein großartiger Ausblick nimmt unsere Pupillen in Beschlag. Nun haben wir den völligen Rundumblick in alle Richtungen. Im Südwesten erstrecken sich die schönen Lechtaler Alpen, im Norden sehen wir die zahlreichen Gipfel der Ammergauer Alpen, und der Osten ist nicht nur von der Zugspitze (2962m) geprägt. Nein, auch unser Tagesziel können wir nun direkt vor uns erkennen: den Daniel (2340m).

Der Ausblick von der Upsspitze auf die Lechtaler Alpen.

Der Gipfel der Upsspitze bietet einen großartigen Ausblick auf die Lechtaler Alpen.

Ein schöner Grat

Immer mehr schwarze Wolken rücken nun von Westen heran, doch noch gewittert es glücklicherweise nicht. Nichtsdestoweniger wollen wir uns nun sputen. Wir halten uns also nicht allzu lange auf dem Gipfel der Upsspitze (2332m) auf, sondern folgen dem Pfad in östlicher Richtung. Dort liegt nun ein schöner, steiniger Grat vor uns, der direkt auf den Daniel (2340m) zusteuert. Über Gras und Stein geht es ein wenig unterhalb der Südkante des Grats nun schnell voran. Dabei offenbart sich uns ein toller Blick ins Tal und auf Lermoos.

Der vierte Streich

Daniel
LandÖsterreich
GebirgeAmmergauer Alpen
KammSüdlicher Hauptkamm
Höhe2340 m
Koordinaten47°25′57″N, 10°52′49″E

Nach nicht einmal einer halben Stunde ist es dann geschafft und wir biegen auf die letzten Meter zum Daniel (2340m) ein. Dann stehen wir auf dem höchsten Gipfel der Ammergauer Alpen – und haben somit den vierten Gipfel unserer German Seven Summits-Tour abgehakt. Im Schatten des großen Gipfelkreuzes lassen wir uns erst einmal nieder, verewigen uns im Gipfelbuch und genießen die tolle Aussicht. Bei Obst und Schokolade blicken wir hinüber zur Zugspitze (2962m), zu den Lechtaler Alpen und zu den Gipfeln des Ammergebirges. Die Aussicht ist grandios!

Wolken über dem Zugspitzmassiv.

Über dem Zugspitzmassiv ziehen mehr und mehr Wolken vorüber.

Abstieg durch’s Kar

Doch leider rücken die Gewitterwolken immer näher, und so beginnt die Zeit langsam zu drängen. Wir machen uns also auf den Abstieg. Wir wenden uns zunächst wieder dem Grat Richtung Upsspitze (2332m) zu, biegen jedoch davor in südlicher Richtung ab. Dort führt ein steiniger Pfad durch das steile Kar. Der Weg fällt stark ab und erfordert einige Konzentration. Doch wir kommen nichtsdestoweniger flott voran. Nach einer Stunde erreichen wir wieder die Tuftlalm (1496m), wo wir auf ein kleines Getränk einkehren. Dann folgen wir unserer ehemaligen Aufstiegsroute und erreichen nach weiteren 30 Minuten wieder unser Auto. Gerade noch rechtzeitig! Denn 20 Minuten später bricht das Gewitter mit Starkregen schließlich über die Gegend herein.

Bildergalerie: Daniel & Upsspitze

Fazit

Die Rundtour von Lermoos zum Daniel über den Grünen Ups und die Upsspitze ist eine lohnenswerte, mittelschwere Wanderung. Auch wenn die Wege größtenteils gut zu begehen sind, ist ein gesundes Maß an Kondition, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und alpiner Erfahrung für diese Tour sicherlich von Vorteil. Wer es nach oben schafft, wird nicht nur mit zwei Gipfelerfolgen belohnt, sondern auch mit einem tollen Bergpanorama. Speziell im Hochsommer herrscht allerdings reger Betrieb auf diesem Berg. Mit der Tuftlalm steht dem Wanderer schließlich auch eine Anlaufstelle zur Einkehr offen.

StationenDistanzDifferenzZeit
Lermoos
→ Tuftlalm +1,7 km492 m ↑0 m ↓+0h 50m
→ Grüner Ups ✝ +1,9 km356 m ↑0 m ↓+0h 35m
→ Upsspitze ✝ +1,2 km483 m ↑3 m ↓+1h 00m
→ Daniel ✝ +0,5 km50 m ↑42 m ↓+0h 25m
→ Lermoos +4,4 km0 m ↑1336 m ↓+2h 10m
Gesamt 9,7 km1381 m ↑1381 m ↓5h 00m