Der Blick vom Kofel ins Ammertal.

Kraxelei am Oberammergauer Hausberg

Auf den Kofel


14. März 2015 • Autor: brm.


Übersicht

Dieser Bericht beschreibt die Besteigung des Kofel in den Ammergauer Alpen. Vom Parkplatz des Friedhofs Döttenbichl geht es bei bestem Wetter an der Mariengrotte vorbei bis zum exponierten Gipfel. Dort genießen wir die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Danach steigen wir über denselben Weg wieder hinab ins Tal.

Schwierigkeit: WT3, UIAA IGPS-Route: DownloadWanderkarte: Kompass 5

Der Hausberg Oberammergaus

Direkt über Oberammergau (837m) erhebt sich ein Felszacken aus dem Boden: der Kofel (1342m). Für unsere Tour im späten Winter haben wir uns diesen Gipfel ausgesucht und stellen daher unser Auto am kostenpflichtigen Parkplatz am Friedhof Döttenbichl ab. Ein Stück weiter die Straße lang folgt ein weiterer Parkplatz, der hingegen kostenlos nutzbar ist. Wir erfahren das aber erst in der Nachrecherche.

Der Kofel im Ammergebirge.

Eindrucksvoll erhebt sich die Zinne des Kofel über Oberammergau.

Herrlicher Weg bis zum Gipfelaufbau

Der Beschilderung folgend wandern wir den Grottenweg entlang nach Südosten. An der Mariengrotte vorbei erreichen wir eine unbeschilderte Abzweigung. Wir folgen dem rechten Weg (der linke Weg würde über Umwege zum selben Ziel führen) und überqueren nach wenigen Minuten die schneebedeckte Wiese Kälberplatte – auch Kofelwiese genannt. Von dieser Wiese bietet sich ein toller Blick auf den Kofel (1342m).

Hier treffen wir auf den erwähnten Umweg, genannt Königssteig. Dieser führt uns an einer Bank vorbei in den Wald hinein und dort bei einer moderaten Steigung serpentinenartig nach oben. Bei Schnee ist der Pfad etwas vereist und Grödeln sind zu empfehlen. Nur ein kurzes Kar lässt in diesem Abschnitt einen freien Ausblick zu. Sowohl auf den Laber (1681m) wie auch auf die Steilwände des Kofel (1342m).

Bildergalerie: Kofel

Der exponierte Weg

An einer kleinen Schutzhütte am Kofelsattel biegt der Weg rechts nach Norden zum Kofel (1342m) hin ab. Nach einer kurzen Strecke beginnen die Seilbefestigungen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier nötig, schwer sind die Kraxeleinlagen aber nicht.

Kofel
LandDeutschland
GebirgeAmmergauer Alpen
KammKlammspitzkamm
Höhe1342 m
Koordinaten47°35′13″N, 11°03′35″E

Im oberen Viertel umrunden wir den Fels. Da auf dem Nordhang des Berges noch immer Schnee liegt, ist die letzte Passage noch einmal anstrengend, aber auch diese meistern wir. Alternativ hätte man hier auch weiter um den Fels bis zu einer kleinen Rasthütte herumgehen und von dort den Gipfel besteigen können. Dieser Aufstieg ist deutlich leichter.

Ankunft am Gipfel des Kofel im Ammergebirge.

Nach einigen Klettereinlagen im Schnee erreichen wir den Gipfel.

Vom Gipfel bietet sich uns ein toller Blick auf Oberammergau und den Laber (1681m) sowie die Hörnlegruppe (1484m, 1496m, 1548m).

Der Abstieg

Wir machen eine ausführliche Gipfelrast und steigen dann über denselben Weg wieder bis zum Kofelsattel ab. Ab hier könnte man alternativ auch dem Königssteig weiter nach Westen folgen, am Kolbensattel absteigen und über den Grottenweg zurückwandern. Wir entscheiden uns aber für unseren Aufstiegsweg und sind somit nach wenigen Stunden wieder am Auto.

Schlussfolgerung

Bereits im Spätwinter ist der Kofel gut zu besteigen und bietet keine nennenswerten Schwierigkeiten. Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob Sie dem Aufstieg gewachsen sind, greifen Sie zu Klettersteigausrüstung. Überschätzen Sie sich nicht! Nötig ist diese aber für einigermaßen erfahrene Bergwanderer nicht. Der Aufstieg bietet zwar gehörige Blicke in die Tiefe, ist aber unschwierig.

Der Blick vom Kofel hinab nach Oberammergau.

Trotz der luftigen Tiefblicke sollte der Kofel für geübte Bergwanderer kein Problem darstellen.

StationenDistanzDifferenzZeit
Friedhof Döttenbichl
→ Kofel ✝ +2,7 km537 m ↑32 m ↓+1h 50m
→ Friedhof Döttenbichl +2,7 km32 m ↑537 m ↓+1h 00m
Gesamt 5,4 km569 m ↑569 m ↓2h 50m