Wir haben mehrere Berichte zum Wank (1780m) in den Bayerischen Voralpen:

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Wir haben mehrere Berichte zur Kramerspitze (1985m) in den Ammergauer Alpen:

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Wir haben mehrere Berichte zur Zugspitze (2962m) im Wetterstein:

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Panorama vom Gipfel des Kreuzjoch.

Spontaner Ausflug ins Wetterstein

Auf Kreuzjoch und Kreuzeck


04. Mai 2014 • Autor: red.


Übersicht

Dieser Bericht beschreibt die Besteigung des Kreuzjoch und des Kreuzeck im Wetterstein. Meine Wanderung beginnt am Bahnhof von Garmisch-Partenkirchen. Von dort führt mich der Weg zunächst über die Kochelberg-Alm und den Hausberg hinauf zum Kreuzjoch. Nach einer kurzen Pause geht es weiter zum Gipfel des Kreuzeck. Anschließend steige ich über die Tröglalm wieder hinab ins Tal.

Schwierigkeit: T2GPS-Route: DownloadWanderkarte: Kompass 5

Unterwegs zum Hausberg

Meine Wanderung beginnt in der Touristenhochburg Garmisch-Partenkirchen (708m), welche im Schatten der Zugspitze (2962m) liegt. Vom Bahnhof aus wende ich mich zunächst gen Süden und steuere direkt auf das Skigebiet an den nördlichen Ausläufern des Wettersteingebirges zu. Vorbei an kleinen Holzhütten und Blumen übersäten Frühlingswiesen biege ich auf eine Straße namens Hausberg ein. Von hier aus geht es zunächst über gut begehbare Wege hinauf zur Kochelberg-Alm (850m), welche ich nach etwa einer halben Stunde erreiche. Zwischen Wald und Wiesen bahne ich mir von hier an über einige Stufen langsam den Weg nach oben. Der Aufstieg ist leicht und relativ unspektakulär. Nach insgesamt eineinhalb Stunden erreiche ich das Bayernhaus (1280m) und wenig später einen schneegespeisten Trinkwasserspeicher. Kurze Zeit später ist es dann endlich geschafft und ich stehe auf dem Hausberg (1340m), der wohl kaum als Gipfel bezeichnet werden kann.

Wiesenlandschaft bei Garmisch-Partenkirchen.

Los geht’s im frühlingshaften Garmisch-Partenkirchen.

Auf Abwegen zum Kreuzjoch

Hier oben stehen zahlreiche Hütten, Wirtschaften und Liftanlagen, wo sich speziell im Winter unzählige Skifahrer und sonstige Wintersportler tummeln. Heute ist es hier oben allerdings wie ausgestorben und keine Menschenseele ist zu sehen. So passiere ich die diversen Gebäude und spaziere über die Forststraße weiter Richtung Kreuzeck (1651m). Schließlich verliert sich jedoch der Weg im Schnee und – aufgrund der mangelnden Ausschilderung – biege ich falsch ab. Statt den Weg bei der Tröglalm zu nehmen, finde ich mich wenige Minuten später mitten auf der Kandahar-Abfahrt wieder – einer der anspruchsvollsten Ski-Weltcup-Abfahrten. Über mir kann ich bereits die Anlage des Kandahar-Express sowie das Kandahar-Haus (1690m) erkennen. Vorsichtig bahne ich mir über den steilen, verschneiten Hang den Weg nach oben. Nach einigen Minuten voller Konzentration ist es geschafft und ich stoße oben wieder auf eine Forststraße. Diese wäre der deutlich leichtere und vor allem der richtige Aufstiegsweg gewesen.

Der Gipfel des Kreuzjoch

Kreuzjoch
LandDeutschland
GebirgeWetterstein
KammBlassenkamm
Höhe1719m
Koordinaten47°27′10″N, 11°04′48″E

Ich befinde mich nun direkt unterhalb der Station des Kandahar-Express. Von hier sind es nur wenige Meter bis zum Kandahar-Haus (1690m), welches heute jedoch geschlossen ist. Hinter der Liftanlage zieht ein kleines Kreuz jedoch meinen Blick auf sich. Statt auf dem Kreuzeck (1651m) bin ich nun auf dem Kreuzjoch (1719m) gelandet. Ein kleiner ausgesetzter Pfad führt in wenigen Schritten hinauf zum höchsten Punkt, der mit dem Gipfelkreuz markiert ist. Der Gipfel selbst bietet relativ wenig Platz, jedoch bekommt man dort oben einen tollen Blick auf den Stuibenwald und die eindrucksvollen Zweitausender des Wettersteins.

Der Gipfel des Kreuzjoch.

Der Gipfel des Kreuzjoch ist gut versteckt und nicht sehr geräumig.

Vom Kreuzjoch zum Kreuzeck

Doch dieser Gipfel soll noch nicht das Ende meiner heutigen Wanderung sein. Mit dem Kreuzeck (1651m) will ich noch einer weiteren bekannten Hausnummer des Wettersteins einen kleinen Besuch abstatten. Und so setze ich mich nach einer kurzen Rast wieder in Bewegung, passiere die Seilbahnstation des Kandahar-Express und orientiere mich an den nicht zu übersehenden Wegweisern entlang der Forststraße. Glücklicherweise ist diesmal das Kreuzeck bereits ausgeschrieben. Ich folge der schneebedeckten Forststraße zunächst einige Meter abwärts, ehe die Fußspuren vorhergehender Bergwanderer sich plötzlich dem Wald zuwenden. Ihnen tue ich es gleich und biege linkerhand auf einen kleinen Pfad im Forst.

Wie in einer Geisterstadt

Keine fünf Minuten später blitzen zwischen den Bäumen zahlreiche Gebäude hervor. Auf dieser Höhe wäre das eigentlich ein unerwarteter Anblick, ja, wenn es eben nicht das Kreuzeck (1651m) wäre. Immerhin ist dieser Gipfel bei Reisenden und Ausflüglern sehr beliebt und deshalb touristisch gut erschlossen. So kann ich hier nicht nur das Kreuzeckhaus (1651m) sondern auch die Kreuzeckbahn bereits sehr gut erkennen. Insgesamt sieht der Gipfel aufgrund der vielen Gebäude fast aus wie eine kleine Ortschaft. Da ich hoffe, mit der Seilbahn ins Tal zurückzukehren, setze ich meinen Marsch jedoch ohne Zögern fort. Einige Augenblicke später verlasse ich den Waldpfad und betrete nahe der Kreuzalm (1600m) wieder die breite und gut begehbare Forststraße. Von hier aus sind es weniger als zehn Minuten bis zum menschenleeren Gipfel.

Blick vom Kreuzeck auf Garmisch-Partenkirchen.

Der Blick hinunter auf Garmisch-Partenkirchen ist traumhaft.

Der Gipfel der Gefühle

Kreuzeck
LandDeutschland
GebirgeWetterstein
KammBlassenkamm
Höhe1651 m
Koordinaten47°27′08″N, 11°03′58″E

Nach insgesamt drei Stunden ist es dann endlich geschafft, und ich wuchte mich mit letzter Kraft die Stufen zum Gipfelkreuz hinauf. Heute bin ich ganz alleine hier oben. Die Seilbahn hat geschlossen. Das Kreuzeckhaus (1651m) hat geschlossen. Ja, die ganze Gegend scheint wie ausgestorben. Lediglich zwei Radfahrer machen kurz Rast auf einer der vielen Aussichtsbänke, ehe sie sich wieder auf ihre Drahtesel schwingen und ins Tal hinab rauschen. Ich hingegen lasse mir etwas Zeit und genieße den Ausblick. Immerhin hat man von hier oben eine tolle Sicht auf das Kreuzjoch (1719m), von dem ich gerade abgestiegen bin, die ruhige Idylle Garmisch-Partenkirchens im Tal, sowie auf die umliegenden Gipfel, wie zum Beispiel den Wank (1780m) und die Kramerspitze (1985m).

Bildergalerie: Kreuzjoch & Kreuzeck

Quo Vadis?

Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären, wie es weitergeht. In südlicher Richtung hat man die Möglichkeit zur Hochalm und zum Osterfelderkopf (2030m) weiter zu marschieren. Bei der jetzigen Schneelage scheint mir das allerdings keine gute Idee zu sein. Dementsprechend entscheide ich mich, wieder nach Garmisch-Partenkirchen abzusteigen. Immerhin ist es auch schon spät am Nachmittag. Also wende ich mich wieder der Forststraße zu und spaziere raschen Schrittes gen Tal, vorbei an der Kreuzalm (1600m), der Trögelhütte (1429m), dem Hausberg (1340m) und schließlich wieder vorbei an der Kochelberg-Alm (850m). Nach 90 Minuten stehe ich dann endlich wieder auf den geschäftigen Straßen Garmischs.

Fazit

Die Tour rund um Kreuzjoch und Kreuzeck ist eine einfache Bergtour auf gut begehbaren Wegen. Die Beschilderung lässt jedoch teilweise etwas zu wünschen übrig, speziell in den Wintermonaten, wo sich der richtige Weg schnell einmal im Schnee verlieren kann. Nichtsdestotrotz sind die beiden Gipfel normalerweise leicht erreichbar und erfordern nur eine mäßige Kondition und bergsteigerische Begabung. Der geringe Schwierigkeitsgrad dieser Tour sorgt allerdings auch für einen regen Besucherstrom, der sich in den Sommermonaten über diese beiden Gipfel ergießt.

StationenDistanzDifferenzZeit
Garmisch-Partenkirchen
→ Kochelberg-Alm +2,4 km144 m ↑2 m ↓+0h 30m
→ Hausberg +3,4 km491 m ↑1 m ↓+1h 05m
→ Kreuzjoch ✝ +2,4 km381 m ↑2 m ↓+1h 00m
→ Kreuzeck ✝ +1,3 km83 m ↑151 m ↓+0h 25m
→ Garmisch-Partenkirchen +8,9 km31 m ↑974 m ↓+1h 30m
Gesamt 18,4 km1130 m ↑1130 m ↓4h 30m