Eine Almlandschaft mitten im Triglav-Nationalpark.

Eine Reise in die Vergangenheit

Der Pršivec in Slowenien


13. September 2016 • Autor: brm.


Übersicht

Dieser Bericht handelt von unserer Tour auf den Pršivec in den Julischen Alpen in Slowenien. Ausgangspunkt ist der gebührenpflichtige Wanderparkplatz des Ortes Stara Fuzina am Ostufer des Bohinjsko jezera. Von dort führt nach wenigen Metern auf der Forststraße ein anfangs schmaler Steig zur bewirteten Hütte Kosijev Dom. Nach wenigen Metern auf einer weiteren Forststraße geht es über einen alpinen Wanderweg bis zum Gipfel des Pršivec. Der Abstieg erfolgt in nordwestlicher Richtung. Über einen schrofigen, aber unschweren Weg erreicht man die Planina Viševnik. Dort biegt der Weg über offenes Gelände nach Nordosten ab und nach einem weiteren längeren Marsch erscheint die Planina pri Jezero. Von dort führt ein Karrenweg – nach einem kurzen Zwischenanstieg – wieder zurück zur Kosijev Dom und über den Aufstiegsweg geht es zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeit: T2GPS-Route: DownloadWanderkarte: Kompass 2801

Der Aussichtsgipfel

Es sind die urigen Hütten, die einsamen Wege, die fehlenden Autos und technischen Geräte. Wer im Triglav-Nationalpark wandert, kommt sich vor, als wäre er hundert Jahre in die Vergangenheit gereist. Das slowenische Schutzgebiet ist so naturbelassen, wie es der Tourismus heutzutage zulässt. Im Park selbst wird alles überstrahlt vom slowenischen Nationalsymbol: dem Triglav (2864m). Der Berg, der auf der slowenischen 50-Cent-Münze sowie auf der Landesflagge abgebildet ist, steht zentral im Nationalpark und überragt die umliegenden Gipfel deutlich. Der Aufstieg dauert mindestens zwei Tage und gilt als anspruchsvoll.

Der Triglav.

Der majestätische Triglav wacht über den Nationalpark.

Wer es weniger anstrengend mag, wählt einen Gipfel am Rand des knapp 84000 Hektar großen Schutzgebiets. Will man dabei einen tollen Blick auf den Triglav (2864m) genießen, kommt man am Südende kaum am 1761 Meter hohen Pršivec vorbei. Der Gipfel bietet nicht nur eine schöne Sicht auf Sloweniens höchsten Berg, sondern auch auf den Bohinjsko jezera (dt. Wocheiner See, 525m). Und der Aufstieg ist nicht schwer: Über Forststraßen sowie einen leichten Pfad geht es von Stara Fuzina (dt. Althammer, 547m) durch einen Buchen- und Kiefernwald entlang der steil zum See abfallenden Klippen bis knapp unter den Gipfel. Die letzten Höhenmeter sind dann etwas ausgesetzter und leichte Kraxelei wird nötig.

Pršivec
LandSlowenien
GebirgeJulische Alpen
KammWocheiner Berge
Höhe1761 m
Koordinaten46°17′51″N, 13°49′16″E

Vom Gipfel, der von einem Steinmann markiert wird, hat man einen fantastischen Rundumblick auf den umliegenden Nationalpark: Im Süden liegt weit unten im Tal – exakt auf 1236 Metern – der Bohinjsko jezera mit seinem dunkelblauen Gewässer. Dahinter erheben sich zahlreiche Gipfel, die an der 2000er-Marke kratzen: Rodica (1966m), Vogel (1922m) und Vrh Planje (1863m), um nur einige zu nennen. Im Osten erkennt man die Pokljuka-Hochebene mit ihrem Netz aus gut ausgebauten Wanderwegen. Der Norden wird dominiert vom Triglav (2864m) und zahlreichen umliegenden Gipfel, die alle weit über 2000 Meter hoch in den Himmel ragen. Und der Blick gen Westen wird kaum von höherem Gelände unterbrochen, so dass man bis zum Horizont sehen kann.

Die Aussicht vom Gipfel des Pršivec.

Tief im Tal liegt der Bohinjsko jezera umgeben von zahlreichen Bergen.

Ein erinnerungswürdiger Abstieg

Während der Aufstieg durch den Wald mit einigen Aussichtspunkten lockt, so ist der Abstieg trotzdem mit das Schönste an der ganzen Tour. Zuerst erreicht man eine kleine Alm namens Planina Viševnik (1615m). Eine der dortigen Hütten ist bewirtschaftet und der alte Mann, der die traumhaft gelegenen Gebäude in Schuss hält, lässt sich gern zu einem Plausch überreden. Wahlweise in Deutsch oder Englisch.

Die Planina Viševnik.

An der Planina Viševnik kann man sich nur schwer satt sehen.

Die zweite nennenswerte Station im Abstieg ist die Planina pri Jezero (dt. Alm am See, 1453m): Die urigen Hütten stehen auf einer großen Lichtung und im Hintergrund liegt der namensgebende Bergsee mit dem genialen Namen Jezero pri Planina (dt. See bei der Alm). Hier lohnt eine Rast: Entweder mitten in der schönen Wiese oder in der Koča na Planini pri Jezero (dt. Hütte bei der Alm am See), einer bewirtschafteten Alpenvereinshütte.

Die Planina pri Jezero.

Lädt zu einer Rast ein: die Planina pri Jezero.

Die letzte Station des Abstiegs wird auch bereits beim Aufstieg erreicht: die bewirtete Hütte Kosijev Dom (1050m). Ein Stück abseits des Weges befindet sich ein wunderschöner Aussichtspunkt mit einem tollen Blick auf den Bohinjsko jezera. Diesen sollte man sich nicht entgehen lassen.

Bildergalerie: Pršivec

Anschließend kann man sich auf dem unschweren Aufstiegsweg über die Planina Vogar zurück zum Auto die schöne Tour nochmal bewusst durch den Kopf gehen lassen.

StationenDistanzDifferenzZeit
Parkplatz Stara Fuzina
→ Kosijev Dom +2,4 km503 m ↑ 0 m ↓+1h 25m
→ Pršivec ✝ +4,3 km721 m ↑ 10 m ↓+2h 50m
→ Planina Viševnik +1,2 km2 m ↑ 148 m ↓+0h 35m
→ Planina pri Jezero +1,0 km0 m ↑162 m ↓+0h 35m
→ Parkplatz Stara Fuzina +7,5 km 31 m ↑ 937 m ↓+2h 15m
Gesamt 16,4 km1257 m ↑1257 m ↓7h 40m