Mein nächtlicher Ausflug ins Ammergebirge beginnt um 22 Uhr am Bahnsteig von Farchant. Im Schein meiner Stirnlampe schlage ich mich von dort zunächst bis zum Schafkopf durch, wo ich mit einem ersten Blick über das verschlafene Loisachtal belohnt werde.
Unter dem Gipfelkreuz des Schafkopf mache ich es mir erst einmal gemütlich und warte auf die Morgendämmerung.
Als die Sonne langsam hinter den Walchenseebergen emporsteigt, mache ich mich wieder auf den Weg.
Immer am Kamm entlang geht es jetzt gen Westen. Mein nächstes Ziel, das Brünstlkreuz, taucht schon bald vor mir auf.
Unter dem großen, hölzernen Gipfelkreuz gönne ich mir eine kleine Verschnaufpause.
Mein nächstes Ziel ist der Brünstlkopf, der sich über eine schmale Latschengasse problemlos erreichen lässt.
Ein Blick zurück: Majestätisch thront das Brünstlkreuz über dem Loisachtal. Direkt dahinter erheben sich die Gipfel des Estergebirges.
Im Norden zeigt sich mir das eindrucksvolle Dreigestirn aus Notkarspitze, Ziegelspitz und Ochsensitz.
Nach 25 Minuten erreiche ich mit dem Brünstlkopf den dritten Gipfel der Tour. Ein Kreuz sucht man hier oben zwar vergeblich, dafür kann sich das Panorama durchaus sehen lassen.
Im Westen kann ich die weitere Route nachvollziehen. Immer am Kamm entlang geht es zunächst hinüber zum Großen Zunderkopf.
Zu meiner Linken zeigt sich mir die Zugspitze im morgendlichen Glanz.
Über eine schmale Latschengasse erreiche ich in 40 Minuten den Großen Zunderkopf, dessen Gipfel von einem Steinmann gekrönt wird.
Meine nächste Station ist der Vordere Felderkopf: mit 1928 Metern der höchste Gipfel der Tour!
Über eine grasige Flanke steige ich ohne Schwierigkeiten zum Gipfelkreuz hinauf.
Zeit für eine Pause: Nachdem ich mein schweißgetränktes Shirt zum Trocken in die Sonne gelegt habe, studiere ich den grandiosen Rundumblick. Unter anderem kann ich beim Blick gen Osten meine ganze bisherige Route nachvollziehen.
Im Westen habe ich hingegen das Zweigestirn aus Frieder und Friederspitz im Visier.
Der letzte Gipfel der Tour: Dem Kamm weiter folgend wende ich mich schlussendlich auch noch dem unscheinbaren Felderkopf zu, der sanftmütig die grünen Weiden der Enningalm überblickt.
Da meine Wasservorräte langsam zur Neige gehen, trete ich den Abstieg an. Dieser führt mich – nach einer kleinen Irrfahrt – zunächst hinab zur Enningalm, die vor allem bei Mountainbikern ein beliebtes Ziel ist.
Anschließend geht es über eine breite Schotterpiste wieder hinab ins Loisachtal.
Geschafft: Zweieinhalb Stunden dauert der Abstieg, dann lande ich wieder im beschaulichen Farchant.